Der Pool im eigenen Garten
Als wir unser Haus kauften, war er schon da: Ein Pool von 150cm Tiefe, etwa drei Metern Breite und vier Metern Länge. Eine blaue Plastikwanne, eingelassen in den Boden. Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen, schließlich hatte ich kleine Kinder und der Gedanke, sie nicht einen Moment im Garten unbeaufsichtigt spielen lassen zu können, begeisterte mich nicht. Ich erkundigte mich also zunächst, welche Möglichkeiten es gibt, wenn man einen Pool loswerden will. Tatsächlich findet sich zu diesem Thema einschlägige Literatur mit lustigen Vorschlägen wie etwa ein tiefer gelegter Garten zum Ziehen von Gemüse. Doch schnell wurde mir klar, dass all diese klugen Ideen sehr kostenintensiv sind und man den Pool für das gleiche Geld noch Jahre in Betrieb lassen kann.
Warum nicht doch selbst benutzen?
Der Pool blieb also wo er war und wurde wegen der Kinder mit einer speziellen Plane versehen, die eine Punktbelastung von dreißig Kilo aushält. Diese Plane hat mich nie enttäuscht. Sie schützt nicht nur die Kinder, sondern auch kleine Besucher wie Igel und Mäuse vor dem Ertrinken und trägt auch locker das Gewicht eines Erwachsenen. Wie ich selbst festellen durfte, als ich sie in einem strengen Winter vom Gewicht einer Schneedecke befreien wollte. Für die Erwärmung des Wassers kann ich euch ganz klar eine Poolheizung solar empfehlen!
Einmal im Jahr, Mitte April, werden Plane und Pool und auch die Pumpenanlage im Keller gereinigt. Das ist sehr zeitintensiv und oft auch nicht appetitlich, denn irgendwie schaffen Blätter und Kleinsttiere es doch im Laufe des Winters bis ins Becken.
Hat sich der eigene Pool gelohnt?
Das Wasser wird dabei komplett getauscht, doch nicht das Wasser ist der größte Kostenfaktor beim eigenen Pool. Es sind die Reinigungsmittel, die man im Laufe des Jahres benötigt und das gesamte Zubehör, das eine optimale Wasserqualität garantiert. Chlortabletten, Aktivsauerstoff und auch Aligizit, denn bei Gewitterwetterlagen ist plötzlich morgens das blaue Becken grün, und so weiter. Rechnet man das alles zusammen, hätte man für das gleiche Geld auch mehrmals im Jahr in ein Spaßbad gehen können und dabei sind Heizkosten noch nicht einmal berücksichtigt.
Der Vorteil beim Besuch eines öffentlichen Schwimmbades liegt auch darin, dass nicht ich diejenige bin, die mehrmals in der Woche bei prallem Sonnenschein am Beckenrand steht, die Wasseroberfläche mit dem Käscher reinigt oder den Grund absaugt. Letzteres ist wirklich anstrengend, es sei denn, man hat Geld in einen Saugroboter investiert.
Mein Fazit: Ein eigener Pool macht deutlich mehr Spaß, wenn man sich den Poolboy ebenfalls leisten kann, aber die neidischen Gesichter der Nachbarn an wirklich heißen Tagen trösten über vieles hinweg.